Eine Besonderheit des Kitzinger Gartenlandes ist die Reihe historischer Garten- und Parkanlagen. Eng mit den kleinteiligen Herrschaftsstrukturen früherer Zeiten verknüpft, spiegeln sie die reiche Geschichte des Landstriches zwischen Main und Steigerwald. Sie wurden in regem Austausch mit den bedeutenden Gärten der Würzburger, Bamberger und Mainzer Bi­schöfe geschaffen, doch ist ihr Charakter sehr viel ländlicher und privater als die Hofgärten der Fürstbischöfe.

In Mainstockheim verbanden die Zisterzienser der Abtei Ebrach im milden Klima des Maintals die barocke Freude an Wasserspielen mit intensivem Wein- und Gemüsebau. Die Parks, die die Schlösser der Häuser Schönborn und Castell in Wiesentheid, Gaibach, Kirchschönbach, Castell und Rüdenhausen umgeben, waren ebenfalls barocke Anlagen, erfuhren jedoch eine Umgestaltung zu englischen Landschaftsgärten. Die jüngste Schöpfung unter den historischen Gärten im Landkreis ist der Schlosspark auf dem Schwanberg. Um 1920 wurde ein weitläufiger privater Garten geschaffen, im Geist der Reformgärten.

Dort, wo die Besitzer oder die Nutzung der Schlösser wechselten, wandelt sich die Bedeutung des Gartens. Einige der Parks sind sehr gut erhalten, manches ist verschwunden, anderes bedarf der Sa­nierung. Denn Gärten sind Kunstwerke, die leben, wachsen, sich verändern und daher beständige ordnende Pflege erfordern.