Obst- und Beerenanbau im Kitzinger Land

Klöster und Landesherren prägen Landeskultur

Der Obstanbau im Kitzinger Gartenland nahm wohl in den Klöstern und den Herrschaftssitzen seinen Anfang, in deren Gärten das Obst angebaut wurde. Von hier aus wurde das Wissen um die Obstkultur verbreitet. Hier zeigt sich die enge Verbindung zwischen Gärten und Gartenbau.

Der Grundgedanke der Selbstversorgung war von zentraler Bedeutung für die Klostergemeinschaften. Sie waren die Zentren des Wissens um den Anbau und die Zucht von Pflanzen. Wegen der weitreichenden Vernetzung der Klöster in ganz Europa und darüber hinaus wurden hier oft zuerst „exotische“ Pflanzen kultiviert. Der Quittenanbau bei Volkach-Astheim geht auf die Mönche der Kartause Astheim zurück.

Der Reichtum an verschiedensten Quittensorten im Kitzinger Gartenland wird im Rahmen des unterfränkischen Rekultivierungsprojektes alter Quittensorten aufgenommen. Bei Astheim werden Ableger der verschiedensten Sorten gesammelt, vermehrt und angebaut. Hier können Sie entlang des Quittenlehrpfads die Sortenvielfalt, die Geschichte des Quittenanbaus und die Möglichkeiten der Quittenverarbeitung kennenlernen.

Auch in den herrschaftlichen Gärten wurde Obst kultiviert und neue Arten und deren Anbau erprobt. Alte Gartenpläne vom Barockgarten Gaibach zeugen davon. Von den Landesherren aus ergingen Gesetze, welche die Bauern zum Anpflanzen und Pflegen von Obstbäumen verpflichteten.

Edle Früchte und besondere Lebensräume

Bereits im Mittelalter spielte der Obstanbau im Kitzinger Raum eine bedeutende wirtschaftliche Rolle. Eine sehr starke Ausbreitung erfuhr der Obstanbau, wie auch der Gemüseanbau, Mitte des 19. Jahrhunderts, im Zusammenhang mit dem Einbruch des Weinanbaus. Anstelle des Weins wurden vor allem Zwetschgen und Sauerkirschen gepflanzt.

Ein besonderes Produkt der Kitzinger Obstbauern waren als Prünellen bezeichnete, geschälte Trockenpflaumen, die bis in die Niederlande exportiert wurden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Prünellenproduktion aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Zwetschgen spielen aber nach wie vor eine wichtige Rolle im Obstanbau. Trotz rückläufiger Bedeutung befindet sich im Landkreis Kitzingen das größte Zwetschgenanbaugebiet Bayerns - Zweidrittel aller bayerischen Zwetschgen wachsen an der Mainschleife.

Neben Zwetschgen und Sauerkirschen sind Äpfel, Birnen und Süßkirschen die am häufigsten kultivierten Früchte. Dank der klimatischen Begünstigung können auch seltenere Obstsorten wie Pfirsiche, Aprikosen, Mispeln, Mirabellen und Pflaumen angebaut werden.

Der Obstanbau zeigt sich im Kitzinger Land in unterschiedlichster Form. Die Bandbreite reicht von modernen Plantagen aus Spalierobst oder Halbstämmen im Erwerbsanbau bis zu Straßen und Wege begleitenden Obstbaumreihen und Streuobstbeständen.

Verbreitet waren bis vor wenigen Jahrzehnten Obstbäume über Ackerflächen. Der Ortolan, auch Gartenammer genannt, ist auf diese Lebensräume angewiesen. Der Landschaftspflegeverband Kitzingen fördert die Neuanlage der Streuobstäcker. Den größten Streuobstgürtel im Landkreis findet man um den Ort Markt Herrnsheim. Der Streuobst-Lehrpfad lädt zum Erleben den Besonderheiten ein.

Heute wird Obst zum Frischverzehr angebaut, aber auch als Grundlage für Obstweine und Edelbrände.

Obstbaubetriebe im Kitzinger Gartenland finden Sie unter anderem hier:
Fränkische Obstbauern im Landkreis Kitzingen

Zu Gast bei Profis - die Obstbauern

Obstbau Zörner in Bibergau

Zum Sortiment des Obstbaubetriebes Zörner gehören Äpfel, Birnen, Zwetschgen und weitere „Geheimtipps“. Produziert wird nach den Richtlinien des Integrierten Gartenbaus. Die Obstgärten liegen rund um Bibergau und Albertshofen.

Das mainfränkische Weinklima bringt neben weltweiten Spitzenweinen ebenso unvergleichliches Aromaobst hervor. Im Einklang mit Natur und Umwelt reifen in den Obstgärten seit mehr als 40 Jahren leckere "Früchtchen" heran. Diese werden mit Verstand gepflegt, sorgsam geerntet und bis zum Verkauf in hochmodernen Langzeitlagern wie erntefrisch gehalten.

Obstbau Zörner
Am Obstgarten 1
97337 Bibergau

Ansprechpartner
Dr. med. Christian Zörner
Tel.: 09324 / 25 40
Fax: 09324 / 35 89

www.mainfrankenobst.de
zoerner@mainfrankenobst.de

Lage und Anfahrt
zwischen Bibergau u. Euerfeld

Besuche nach Terminabsprache
Besuchszeiten: ganzjährig,
Montag bis Freitag 8:00-18:00 Uhr, Samstag 9:00-12:00 Uhr

Gruppengröße: 10-40 Personen
Preis: 9,00 €/Person incl. 5 kg Äpfel oder 5 l Apfeldirektsaft oder 2x 0,75l Sauerkirschwein
Dauer der Führung: ca. 1,5 Stunden 

Obsthof Böhm in Effeldorf

Der Obsthof Böhm baut neben einer Vielzahl von Apfel- und Birnensorten auch Zwetschgen, Erdbeeren und Kürbis an. Die Lößlehmböden bieten einen hervorragenden Ausgangspunkt für die Erzeugung hochwertigen Obstes. Das trockene mainfränkische Weinbauklima zeichnet sich durch viele Sonnenstunden und kühle Nächte aus. Dieses Reizklima verleiht dem Obst sein einzigartiges Aroma.

Im Anbau legt der Obsthof Böhm besonderen Wert auf eine umweltschonende Erzeugung, um Spitzenqualitäten im Einklang mit der Natur erzeugen zu können.

Deshalb wird das Obst nach den Richtlinien des kontrollierten integrierten Anbaus erzeugt. Der Obsthof Böhm hat sich zu naturnahen Anbauregeln verpflichtet. Dadurch wird man den hohen Ansprüchen der Verbraucher gerecht, um Obst mit hervorragender Qualität zu produzieren. 

Obsthof Böhm
Rottendorfer Straße 6
97337 Dettelbach / Effeldorf

Ansprechpartner
Rainer Böhm
Tel.: 09324 / 12 79
Fax: 09324 / 98 09 83
www.obsthof-boehm.de
info@obsthof-boehm.de

Lage und Anfahrt
ca 1 km von der Bundesstrasse 22 entfernt. Von Würzburg kommend Richtung Dettelbach, Abfahrt Dettelbach / Bahnhof. Nähe Mainfrankenpark

Besuche nach Terminabsprache
Besuchszeiten: ganzjährig
Montag bis Freitag geöffnet von 8:00 – 18:30 Uhr, Samstag 8:00 – 15:00 Uhr

Gruppengröße: ab 15 Personen
Preis: 3,00 €/Person
Dauer der Führung: nach Absprache

Programmvorschlag: Führung mit anschl. Kaffee und Kuchen. Möglichkeit der Saftverkostung oder Destillate,
8,50 €/ Person

Obsthof Greiner in Neuses am Berg

Der Obstbaubetrieb Greiner hat in seinem Sortiment Kernobst, Steinobst, Beerenobst sowie Fruchtsäfte und Obstweine. Die Obstgärten liegen im Maintal, inmitten des bekannten Weinanbaugebietes. Das mainfränkische Weinklima ist optimal für die Obstproduktion. Das Obst reift in natürlicher Umgebung. Die modernen Lagerräume garantieren über eine lange Zeit erntefrischen Genuss der Produkte.

Die beiden Obstbaumeister, Walter Greiner und sein Sohn Bernd, erzeugen für Sie hochwertiges Obst in der einzigartigen Kulturlandschaft Mainfrankens.

Obstbau Greiner
Schwarzenauer Straße 3
97337 Neuses am Berg

Ansprechpartner
Bernd und Walter Greiner
Tel.: 09324 / 743 Fax: 09324 / 51 55
obstbau-greiner@t-online.de

Lage und Anfahrt
Dettelbach, Ortsteil Neuses am Berg. Von Kitzingen über Mainstockheim, Dettelbach auf die B 22 vor ARAL- Tankstelle links abbiegen Richtung Neuses am Berg. Betrieb liegt am Ortseingang rechts.

Besuche nach Terminabsprache
Besuchszeiten: Juni bis Oktober, Montag bis Donnerstag und Samstag bis Mittag
Gruppengröße: 30 Personen
Besichtigung und Kostproben sind kostenlos

Dauer der Führung: nach Absprache ca. zwei Stunden
Programmvorschlag: Verkostung von Saisonobst, Säfte, Obstweine

Obsthof Weiglein, Wiesentheid-Geesdorf

Obsthof Weiglein, Geesdorf: Süßes und Gesundes natürlich gewachsen

Der Obsthof Weiglein baut im milden Mainfränkischen Klima zahlreiche Sorten von Äpfeln, Zwetschgen, Birnen, Kirschen und Mirabellen an.

Hier wird nach den anerkannten Richtlinien des kontrolliert integrierten Anbaus produziert. Dadurch wird eine umweltschonende Produktion gewährleistet.

Das Angebot im eigenen Hofladen umfasst neben frischem Obst, edlen Obstbränden und Likören auch eine Reihe regionaler Produkte.

Obsthof Weiglein
Rüderner Straße 6
97353 Wiesentheid OT Geesdorf

Ansprechpartner
Leo Weiglein
Tel.: 09383 / 65 46
Fax: 09383 / 99 49 38

www.obsthof-weiglein.de
info@obsthof-weiglein.de

Lage und Anfahrt:
A3 - Ausfahrt Schweinfurt/Wiesentheid, B286 – Abfahrt Geesdorf, Richtung Untersambach, bei Pflanzen Weiglein.

Besuche nach Terminabsprache
Besuchszeiten: Montag - Freitag 08:00 Uhr - 12:30 Uhr und 13:00 Uhr - 18:00 Uhr, Samstag 08:00 Uhr - 14:00 Uhr und nach Absprache

Gruppengröße: max. 50 Personen
Preis: 10,00 Euro inkl. Kaffee und Kuchen.
Dauer der Führung: 2,5 h mit Kaffeepause

Programmvorschlag: Die Führung schließt den Besuch der Gärtnerei Pflanzen Weiglein in Geesdorf ein.