Blick durch den Bildschirm

Blick in Nachbars Garten

Gartenplan. ohne Maßstab

Drei Gärten, ein Hof

In Volkach-Dimbach ergrünt eine landwirtschaftliche Hofstelle

Selbstversorger, Upcycling, wechselnde Attraktionen im Jahreslauf

Doris Laufer-Markert ist Familienhelferin, ihr Mann Rainer Markert ist Winzer und Landwirt. Beide leben auf dem Dreiseit-Hof, der im Familienbesitz ist. Bis vor wenigen Jahren wurden in den Ställen Nutztiere gehalten. Ställe, Scheune und Nebengebäude sind heute anderweitig genutzt.

Ohne den Charakter der Hofstelle zu ändern, ist der Hof mehr zu einem Garten geworden, drei verschiedenen Gärten um genau zu sein. Es gibt den Wohnhof, den Nutzgarten und den Obstgarten.

Wohn- und Nutzgarten

Der eigentliche Hof, mit dem kleinen Vorgärtchen am Bäulein, ist Wohnhof und -garten, mit vielen Nischen und Sitzgelegenheiten. Der frühere Misthof ist ein Schattengarten. Echter Wein, von Rainer Markert gepflanzt und gepflegt, bildet ein grünes, schattiges Dach. Über dem Hof schwebt ein Wintergarten und eine Dachterrasse. Ein selbstgezogener Kastanienbaum wächst in einem großen Topf. Auf der anderen Seite stehen Aprikosen- und Pfirsich-Bäumchen in Töpfen.

Geht man durch die Scheune, öffnet sich der Arbeitshof, mit der ehemaligen Mistlege, der nun Kompost-Platz ist. Es wird alles verwertet, nichts ist Abfall. Ein Nutzgarten mit Gemüse, Salat, Kräutern, Blumen und Beeren schließt sich an. Früher war der Nutzgarten wenig fruchtbar. Der Boden ist sandig und trocken. Erst seitdem intensiv mit Kompost und mit Mischkulturen gearbeitet wird und eine Tröpfchenbewässerungsanlage eingebaut wurde, ist der Ertrag üppig. Obwohl der Garten klein ist, kann sich der Haushalt fast völlig aus dem Garten mit frischem Gemüse und Salat selbst versorgen. Von Januar bis Dezember kann geerntet werden. So gibt es im Herbst und Winter Rosenkohl, Chicoree und Feldsalat. Sogar Pilze werden gezüchtet. Überall wachsen Ringelblumen und andere blühende Kräuter zwischen Gemüse und Salat. Sie halten ihre Pflanzpartner gesund. Besonders reich trägt das Hochbeet. In diesem Jahr hat Doris Laufer-Markert erstmals ein Stroh-Beet angelegt, in das Kartoffeln gelegt wurden. Vieles wird ausprobiert, das, was gut klappt, wird weiter geführt.

Erfolgreich gegen Schnecken

Zwischen dem Gemüsegarten und dem Obstgarten fließt ein Wassergraben, der aus einer Quelle in der Gemarkung gespeist wird. Vor allem Schnecken bringt das Wasser mit sich. Doris Laufer-Markert sät daher Tagetes, die von den Feinschmeckern besonders gerne aufgesucht werden. Laufend sammelt sie hier Schnecken ab und hält sie damit in Schach. Der Obstgarten ist eine weite Rasenfläche. Feldgemüse, wie Kartoffeln und Kraut, wachsen hier.

Upcycling

Vieles von den nicht mehr genutzten Maschinen und Werkzeugen hat Rainer Markert zu Garten-Kunstwerken neu zusammengesetzt, nichts ist verloren. Eiserne Fensterrahmen wurden zu einem Zaun, Gabel und Rechen zu Rankgerüsten. Überhaupt wird möglichst vieles wieder verwendet und neu genutzt.

Das Gärtnern soll Freude machen und nie zur Last werden, davon ist Doris Laufer-Markert überzeugt. Gärtnern ist immer Erholung. Der erste Gang nach der Arbeit ist, nach dem Garten zu schauen, dann wird der Kopf frei. Am meisten hat sie vom Garten gelernt, geduldig zu sein. 'Jede Pflanze bekommt drei Chancen', bevor sie in den Kompostkreislauf geführt wird. Vor allem möchte Doris Laufer-Markert zeigen, zeigen, dass man sich auch mit wenig Fläche, und wenig Arbeit, aus dem Garten gesund ernähren kann.

Doris Laufer-Markert und Rainer Markert, Dimbach (Foto privat)

Bilder, Text und Skizze: Mechthild Engert

Mechthild Engert

Landratsamt Kitzingen


Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege

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